Nach Schema A
Grundsätzlich ist in verzweigten Zirkulationssystemen und ganz besonders in größeren Installationsanlagen (ab 5 Strängen) ein hydraulischer Abgleich und somit auch ein thermischer Abgleich der einzelnen Stränge untereinander vorzusehen. Der hydraulische Abgleich muss berechnet werden und erfolgt durch Einbau von Strangregulierventilen und einer geeigneten Zirkulationspumpe. Die Berechnung erfolgt nach DVGW-Arbeitsblatt W 553.
Wasser sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Je nach der Länge und dem Durchmesser der Rohre sowie der Anzahl der Einzelwiderstände (Bögen, T-Stücke, Armaturen) ist der Druckverlust in den einzelnen Warmwassersträngen unterschiedlich. Zur weit entfernten Zapfstelle fließt Wasser nicht so »gerne«, wie zum Trinkwassererwärmer näher gelegenen Zapfstelle. Je weiter ein Strang von der Trinkwassererwärmung entfernt ist desto höher ist die Gefahr, dass dort nicht genügend Wasser in ausreichend hoher Temperatur zur Verfügung steht. Dies forciert die Bildung von Biofilmen, der Lebensgrundlage für Legionellen und andere Krankheitserreger. Beim korrekten hydraulischen Abgleich werden die Differenzdrücke der einzelnen Warmwasserstränge ermittelt und durch einstellbare Widerstände im Leitungsnetz ausgeglichen. Dort, wo zu viel Wasser fließt, wird durch ein Regelventil in der Zirkulationsleitung der Wasserdurchfluss gebremst. So kann der Druckverlust für alle Stränge gleich eingestellt werden.
Am zuverlässigsten funktionieren mittlerweile Systeme, die den hydraulischen Abgleich vollautomatisch durchführen und die Widerstände im System permanent anpassen. Dazu werden durch untereinander verbundene und über einen zentralen Regler (Master) angesteuerte Regulierventile eingesetzt. Als Grundlage für die Berechnung des Masters werden die Temperaturverläufe und idealerweise auch Strömungsgeschwindigkeiten in den einzelnen Strängen erfasst. Somit kann auf Änderungen im System z.B. durch Umbauten, aber auch durch Ablagerungen in Rohrleitungen immer sofort reagiert werden. Diese Systeme ermöglichen auch gezielt Spülungen von einzelnen Installationsabschnitten. Ebenso bieten diese die Grundlage für Trinkwasserbeprobungen vom Keller aus, so dass diese unter bestimmten Voraussetzungen nicht mehr in den Wohnungen durchgeführt werden müssen.
CK Im Einsatz
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